Der Schurke des Gentleman by Tharah Meester

Der Schurke des Gentleman by Tharah Meester

Autor:Tharah Meester [Meester, Tharah]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-01-30T23:00:00+00:00


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„Ist dir wieder unwohl?“, hakte er behutsam nach, als sie sich während des Dinners gegenübersaßen. George hatte die Gabel nur wenige Male zum Mund geführt, sein Teller war beinahe unberührt. Den Tag hatten sie zusammen im Bett verbracht. Remy hatte George alle Tageszeitungen vorgelesen, die sich während ihrer Abwesenheit in der Stadt angesammelt hatten. Es war recht viel geschehen in dieser kurzen Zeit. Auch eine besonders amüsante Sache war unter den vielen Berichten gewesen. Ein alter Mann hatte einen Einbrecher gestellt, der seit einer langen Weile sein Unwesen in dieser Gegend trieb. Der tapfere Alte hatte den Räuber mit seinem Gehstock außer Gefecht gesetzt und ihn dann an das Stiegengeländer gebunden, bis der Sheriff eingetroffen war.

George hatte sehr gelacht, als Remy grinsend diese Zeilen vorgebracht hatte.

Es ging ihm besser, so hatte es zumindest den Anschein gemacht.

„Es geht mir gut“, gab der Lord ausweichend zurück und sah ihm dabei kaum in die Augen. Sein Gesicht war schrecklich blass. Er räusperte sich leise. „Gibt es irgendetwas hier, das du gerne verändern würdest?“

Verständnislos legte Remy die Stirn in Falten und sein Besteck zur Seite, da er keinen Appetit verspürte. „Was meinst du?“

„Ob dir das Haus gefällt oder du lieber ein wenig… umdekorieren möchtest?“, klärte sein Gegenüber leise auf und griff nach dem Wasserglas. „Ich will, dass du dich wohlfühlst“, fügte er rau hinzu, ehe er einen Schluck trank.

Es war nicht nötig, etwas zu verändern. Kaum hatte er das Stadthaus betreten hatte er sich bereits wohlgefühlt. Es war, als wäre er nach Hause gekommen.

Das zuzugeben käme ihm seltsam vor, so lächelte er und antwortete neckisch: „Ich denke, das wäre in jedem Falle unklug, denn du hast von uns beiden eindeutig den besseren Geschmack.“

Der schöne Mund seines Mannes verzog sich zu einem gnädigen Schmunzeln, das nicht ehrlich schien. Nach einem kurzen Schweigen, fragte er erneut nach.

„Dann bist du also gerne hier bei mir?“ Er klang unsicher.

Wie könnte ich nicht gerne bei dir sein? „Natürlich bin ich das und das weißt du.“

Das folgende Lächeln Georges schien ein klein wenig ungezwungener.

Remy wurde von dem plötzlichen Bedürfnis überfallen, den Lord zum Lachen zu bringen und nahm die Serviette an sich, um sie zu falten. „Kannst du dich an den komischen Kerl erinnern, der uns durch das Gebiet der Thundering Falls geführt hat?“

„Mhm“, kam mit einem Nicken zurück.

Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass er neugierig beobachtet wurde. Als sein kleines Werk vollbracht war, setzte er sich die Serviette auf den Kopf und meinte mit ernster Miene: „Sah dessen Hut nicht genau so aus?“

Sein Gegenüber brach in helles Gelächter aus und Remy fühlte sofort, wie ihm warm in der Brust wurde. Er liebte die Fältchen um Georges Augen, wenn dieser lachte, und den Glanz in seinem Blick, wenn ihn etwas erheiterte.

„Ja, ziemlich genau so“, bestätigte er grinsend und zeigte ihm seine strahlend weißen Zähne.

„Ich spiele mit dem Gedanken, mir auch so einen zuzulegen. Was meinst du? Steht er mir? Würdest du mich so ausführen?“, wollte er scherzend wissen.

George strahlte ihn an. „Dir steht alles, aber dieser Hut ganz besonders. Im Übrigen würde ich dich in jedem Aufzug ausführen.



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